Es gibt kaum noch große Unternehmen, die auf die Dienste von Beratern verzichten möchten. Sei es McKinsey, Pricewaterhouse oder Deloitte, sie sind nur einige von vielen auf diesem lukrativen Markt. Der US-amerikanische Beratungs-Gigant McKinsey kann im laufenden Geschäftsjahr auf einen Umsatz von fast zehn Milliarden Dollar blicken. Der Gesamtmarkt ist mehrere hundert Milliarden schwer – pro Jahr.
Ein Blick über die Zahlen hinaus
In der Vergangenheit war das Aufgabengebiet solcher Berater klar formuliert. Es ging stets um Wachstum, Kostenreduzierung und Risikomanagement. Es ist an dieser Stelle gewiss noch viel zu früh, um von einem wahren Wandel sprechen zu können, jedoch gibt es erste Anzeichen.
Eine neue Schar kleinerer Beratungsfirmen macht sich daran, neue Schwerpunkte zu setzen. Dabei geht es um Ökologie, Nachhaltigkeit und Unternehmensethik. Das klingt nach Luxusproblemen für Unternehmen, die es sich leisten können, abseits der Zahlen auf die Ethik zu achten. Doch weit gefehlt! Solch eine Neuausrichtung kann die Zahlen erst recht nach oben korrigieren.
Ein Gewinn für alle
Ein Unternehmen, das auf klare ethische Regeln baut und Nachhaltigkeit und Ökologie lebt, hat gute Chancen, langfristig erfolgreich zu sein. Es geht dabei nicht nur um das äußere Erscheinungsbild, sondern auch um ein Signal nach innen. Mitarbeiter fühlen sich, laut einer Studie, in Unternehmen, die klare ethische Regeln folgen und Nachhaltigkeit leben, viel mehr dem Unternehmen verpflichtet und sind eher bereit, sich noch mehr einzubringen.
Das ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Mitarbeiter, die voll und ganz hinter ihrem Arbeitgeber stehen, schaffen eine starke Gemeinschaft, die auch Krisen meistern kann. Ein solches Unternehmen wirkt auch auf Kunden und Geschäftspartner deutlich attraktiver und wird oftmals bevorzugt und das, obwohl es unter Umständen gar teurer ist als ein vergleichbarer Mitbewerber.
Der Weg wird noch nicht von der großen Mehrheit gegangen, doch wächst die Gruppe der Unternehmen von Jahr zu Jahr. Der Bundesverband für Nachhaltige Wirtschaft freut sich jedoch jährlich über neue prominente Mitglieder.